christliche Trauerfeier

Wenn bei uns in der Gemeinde ein Mensch verstirbt, dann läuten die Glocken. Langezeit erhielt ich kurz darauf im Pfarrbüro einen Anruf: Frau Pastorin, wer ist denn verstorben? Das mag man jetzt ziemlich indiskret finden. Der Tod eines Angehörigen ist schließlich für die Nahestehenden eine sehr persönliche Sache. Trauer macht verletzlich. Wie kann man da so neugierig sein? Doch nach einigem Stirnrunzeln: Genau das wollten die Glocken ja sagen: Einer von uns ist gestorben. Das kann uns anderen nicht egal sein. Wir nehmen Anteil im Gedanken, im Gebet. Dieser Tod betrifft uns auch. Die Zeit steht mal für einen kurzen Moment still. Das Läuten ist auch ein Gebetsruf für den Verstorbenen. Wir legen ihn Gott ans Herz. Sein Leben ist zu Ende gegangen. Es war einzigartig. Davon wird in der christlichen Trauerfeier die Rede sein. Die Biografie kommt dort zum Klingen. Was waren die prägenden Ereignisse, die das Leben bestimmt haben? Wie ist ein Mensch in der Erinnerung gewesen? Was hat man an ihm geschätzt? Was war ihm wichtig? Das zu erspüren, die Angehörigen zu begleiten, nehmen sich Pastorinnen und Pastoren während des Trauergespräches Zeit. Die Trauerrede während der Feier wird das spiegeln. Sie muss dabei nicht nur krampfhaft davon sprechen, dass alles in diesem Leben schön und gut war. Die Trauerpredigt deutet alle Freude, jedes Glück aber auch das Elend eines Lebenslaufs als in Gott getragen. Dank über Gutes, Freude sowie Klage über Lasten werden während des Trauergottesdienstes vor Gott gebracht. Und wenn schließlich der gemeinsame Gang auf den Friedhof ansteht, dann geschieht dies in der Perspektive: Dies ist nicht das Ende, denn unser Gott ist ein Gott des Lebens. Durch den Tod macht Gott einen neuen Anfang mit uns und auch mit diesem Verstorbenen.

 

Was sind die Voraussetzungen für eine kirchliche Bestattung?

Jedes Mitglied unserer Kirche hat Anspruch auf kirchliche Bestattung. Nichtmitglieder haben keinen Anspruch.